„10 Jahre TAF – das ist schon was!“
Vor ein paar Wochen feierte die „Team für alle Fälle gGmbH“ (TAF) ihr zehnjähriges Bestehen. Vertreter des Integrationsunternehmens und die Gäste aus Politik und Wirtschaft waren sich beim Jahrestag einig: „10 Jahre TAF – das ist schon was!“.
Doch was ist das besondere an TAF? Christian Stockmann, heute Vorstand der Caritas Arnsberg und vor zehn Jahren maßgeblich an der Gründung von TAF beteiligt, bringt es auf den Punkt: „Menschen mit schweren Behinderungen hatten es schwer einen Job außerhalb der Werkstatt für behinderte Menschen zu bekommen. Da war klar, wir müssen was machen. Werkstatt alleine reicht nicht!“ Zusammen mit Vertretern der Stadt Gelsenkirchen und der Agentur für Arbeit suchte die Caritas dann nach Alternativen und fand sie zunächst in einer Beschäftigungsmaßnahme im Haus- und Gartenservice. Als das funktionierte, war der Grundstein für die TAF-Gründung im Mai 2005 gelegt.
Michael Schneider vom Integrationsamt des Landschaftsverbands Westfalen Lippe kann sich noch an die ersten Ideen von Christian Stockmann erinnern und auf die Reaktionen: „Das wir heute eine bunte Landschaft von Integrationsunternehmen haben, ist ein Produkt der Vorreiterrolle von TAF.“ Nachdem die Caritas die „Team für alle Fälle gGmbH“ als erste Integrationsfirma in Gelsenkirchen gegründet hatte, zogen die anderen Wohlfahrtsverbände nach, so Schneider. Dennoch sei auch dies keine Bestandsgarantie. TAF müsse sich weiter am Markt behaupten und die Lebensdauer von Handwerksbetrieben sei in der Regel nicht sehr hoch. Auch deswegen: „10 Jahre TAF – das ist schon was!“
TAF heute
Mittlerweile sind bei TAF 22 Menschen beschäftigt – alle sozialversicherungspflichtig und mit dem Ziel einer langfristigen, möglichst dauerhaften Beschäftigung.
Das Integrationsunternehmen hat sich auf Gartenservices, Malerarbeiten und Haushaltsauflösungen spezialisiert. Aufgrund der saisonal bedingten Auftragslagen müssen die Kollegen ohne Behinderung auch schon mal etwas auffangen, wie die beiden TAF-Geschäftsführer Eva Bittner und Peter Spannenkrebs erklären: „Wir stehen im Wettbewerb. Unsere Preise sind Spitz auf Knopf geplant.“ Dass das Team für alle Fälle trotz stetig rückläufiger Fördermittel besteht, gebühre vor allem dem besonderen Engagement der Beschäftigten und dem der treuen Kunden.
Im Jahr 2008 gründete TAF ein weiteres Standbein: das Second-Hand-Kaufhaus „in petto“.